Die meisten Paare sind glücklich, wenn sie erfahren, dass ein Baby unterwegs ist. Eine Schwangerschaft nach einer Fehlgeburt bringt neben Freude auch Sorgen, Ängste und Fragen mit sich. Wann ist der beste Zeitpunkt, um wieder schwanger zu werden? Welche Risiken begleiten eine Schwangerschaft nach einem Abort? Was kann ich tun, um die Wahrscheinlichkeit des Schwangerschaftserhalts zu erhöhen? Ähnliche Fragen stellen sich Frauen, die nach einer Fehlgeburt wieder schwanger werden möchten. Lesen Sie, was Sie gegen Risiken und Ängste tun können und wie Sie möglichst glücklich durch Ihre Schwangerschaft kommen.
Nach einer Fehlgeburt fühlen sich viele Frauen „leer“ oder auch körperlich „verwundet“. So ist es keine Überraschung, dass die sexuelle Lust erst einmal verschwindet, bis der Schmerz und auch die seelischen „Narben“ vergangen sind. Setzen Sie sich sexuell nicht unter Druck – auch dann nicht, wenn Sie sich weiterhin und bald ein Kind wünschen. Bitten Sie Ihren Partner um Verständnis und sprechen Sie über Ihr Erleben und Ihre Bedürfnisse. Warten Sie, bis das Verlangen von allein zurückkommt – das ist ein sicheres Zeichen, dass Ihr Körper bereit ist.
Bei einer Fehlgeburt vor der 8. Schwangerschaftswoche spricht nichts gegen Geschlechtsverkehr in den darauffolgenden Wochen. Grundsätzlichen sollten Sie mit ungeschütztem Geschlechtsverkehr warten, bis die Blutung vorbei ist, um Infektionen zu vermeiden. Bei einer Ausschabung empfehlen Ärzte eine sexuelle Pause von ca. drei Wochen.
Wenn Sie unsicher sind oder Fragen haben, sprechen Sie mit Ihrer Gynäkologin oder Ihrem Gynäkologen, wann Sie wieder Geschlechtsverkehr haben können.
Bei erneuter Schwangerschaft nach einer Fehlgeburt stellen sich Glücksgefühle bei vielen Frauen nur zögerlich ein oder werden von Ängsten überschattet: Passiert das wieder? Worauf muss ich achten? Jedes Ziehen oder Zwicken kann panische Gefühle auslösen. Hier helfen Untersuchungen und Gespräche mit dem Gynäkologen. Denn zahlreiche Fehlgeburten lassen sich mit wirksamen Therapien erfolgreich verhindern und das Fehlgeburtsrisiko signifikant reduzieren. Dazu zählt auch die Therapie mit Progesteron.
Das Gelbkörperhormon Progesteron übernimmt fundamental wichtige Funktionen in Sachen Fruchtbarkeit sowie Erhalt einer Schwangerschaft und damit auch in der Prävention von Fehl- und Frühgeburten.
Im zweiten Teil des Zyklus bereitet Progesteron die Gebärmutterschleimhaut auf die Einnistung der befruchteten Eizelle vor. Fehlt das Progesteron, ist die Schleimhaut nicht genügend gelockert und durchblutet – eine Schwangerschaft ist damit unmöglich. In der Schwangerschaft selbst sorgt das Progesteron für Stabilität. Es hemmt unter anderem die Muskeltätigkeiten der Gebärmutter, stärkt den Zusammenhalt des Muttermundes und schützt somit den Fötus vor einer zu frühen Geburt.
Daher ist die Ermittlung des Progesteron-Werts im Blut ein wichtiger Indikator bei glücklosen Versuchen schwanger zu werden. Wie es um den Progesteronspiegel steht und ob ein Progesteronmangel vorliegt, kann die Ärztin oder der Arzt über einen einfachen Test herausfinden.
Bei einem Progesteronmangel erhöht die Gabe von Progesteron die Wahrscheinlichkeit einer Befruchtung und reduziert außerdem das Risiko einer Fehlgeburt. Darüber hinaus stabilisiert Progesteron eine Schwangerschaft bei Gelbkörperschwäche, einem verkürzten Gebärmutterhals und unterstützt Risikoschwangerschaften wie beispielsweise eine Mehrlingsschwangerschaft.
Eine große Studie an über 4.000 Frauen weist nach, dass die Gabe von natürlichem Progesteron bei mindestens drei Fehlgeburten hintereinander das Risiko für eine erneute Fehlgeburt senken konnte. Die Inzidenz an Lebendgeburten lag in der Testgruppe bei 72 Prozent gegenüber der Placebo-Gruppe mit nur 57 Prozent. Forschungen belegen weiterhin, dass vaginal verabreichtes natürliches Progesteron, die Nährstoffzufuhr für den Embryo verbessert.
Progesteron wird aus der Yamswurzel hergestellt. Progesteron-Präparate sind in Form von Kapseln, Zäpfchen, Gels, Cremes oder als Injektionen erhältlich. Eine Anwendung erfolgt immer in Absprache mit einer Gynäkologin oder einem Gynäkologen. Mit Befunden und Kontrollen können die Dosis, Darreichungsform und Anwendungsdauer der Progesteron-Behandlung individuell angepasst werden. Medizinische Fachgesellschaften empfehlen u. a. eine vaginale Progesteronanwendung z. B. mit Progesteronkapseln.
Der Wunsch, nach einer Fehlgeburt wieder schwanger zu werden, ist bei jeder Frau unterschiedlich stark ausgeprägt. Wie schnell eine Frau wieder schwanger werden möchte oder kann, hängt in erster Linie von den Erfahrungen mit der Fehlgeburt ab: Zu welchem Zeitpunkt der Schwangerschaft passierte der Abort und mit welchen körperlichen oder seelischen Beanspruchungen ging er einher. Eine wesentliche Voraussetzung für eine neue Schwangerschaft ist die Verarbeitung der vorausgegangenen Fehlgeburt – vor allem auch gemeinsam mit dem Partner oder der Partnerin.
Bei einigen bekannten Fehlgeburtsfaktoren können wirksame Therapien das Risiko für eine Fehlgeburt deutlich senken. Dazu zählt unter anderem die Therapie mit dem Schwangerschaftshormon Progesteron. Sie erzielte in den letzten Jahren bahnbrechende Erfolge bei der Prävention von Fehl- und Frühgeburten.
Wenn Sie wieder schwanger werden möchten, sprechen Sie mit Ihrer Gynäkologin oder Ihrem Gynäkologen und „hören“ Sie vor allem gut auf Ihren Körper. Sie werden spüren, wenn Sie bereit sind, sich wieder auf Geschlechtsverkehr oder eine erneute Schwangerschaft einzulassen.
Unser Selbsttest orientiert sich an den Empfehlungen von medizinischen Fachgesellschaften zur Anwendung von Progesteron, um das Risiko von Fehlgeburten zu reduzieren. Finden Sie jetzt heraus, ob eine Progesteronanwendung für Sie sinnvoll sein kann.